Wir haben einen Blick zurück auf das erste Jahrzehnt des ICMA Award geworfen. Hier ist eine Zusammenfassung.
Presse-Information
Best of Decade: Die geballte Kreativität eines Jahrzehnts
Unter dem Titel „Best of Decade“ haben wir die besten Arbeiten aus der Kategorie Custom Media aus den ersten zehn Jahren des Wettbewerbs zusammengestellt. Es ist der Zeitraum von 2010 bis 2020. Es ist eine Enzyklopädie des zeitgenössenischen Grafik-Design entstanden. Die geballte Kreativität eines Jahrzehnts wird vor uns ausgebreitetet. Man kann noch einmal zurückschauen, aber dabei auch den Blick nach vorne richten: Wenn man weiß, wie die Vergangenheit aussah, kann man daraus auch vieles für die Zukunft lernen.
Blickt man über die besten Arbeiten der Dekade, wie ist dann der Gesamteindruck?
Custom-Media-Publikationen sind zeitlos. Arbeiten aus dem ersten und dem zehnten Wettbewerb kann man problemlos nebeneinander stellen. Man erkennt kein Gefälle, keine generelle Trendwende. Es ist gut, dass die Branche auf Kontinuität setzt. Veraltet sieht keine der Publikationen aus. Das spricht dafür, dass die Macher stets auf der Höhe der Zeit sind und stark auf Lesbarkeit, Übersichtlichkeit und Unverwechselbarkeit setzen. Die Custom-Media-Branche hetzt wengier aktuellen Trends hinterher, man setzt auf seriöse Präsentation ohne unnützes Dekor.
Jury-Mitglied Meike Quentin, CEO der Agentur das Amt, schreibt zusammenfassend: “Es ist schon interessant, die Entwicklung im Corporate Publishing zwischen 2010 und 2020 anhand prämierter Publikationen des jeweiligen Jahres zu erkennen. Mein Eindruck: In den frühen Jahren ging es contentseitig noch stark darum, ‘alles so schön heil, erfolgreich, bunt und prosperierend hier’ darzustellen. Es ging um eine Leistungsschau entlang klassischer Unternehmenswerte – Wachstum, Leistung, plus ein bisschen Nachhaltigkeit. In den jüngeren, erst kurz zurückliegenden Jahren dagegen merkt man deutlich den Trend hin zu ‘Purpose’, zu Verantwortung, Diversity, auch positiv besetzter Nostalgie.”
Hätte eine Publikation aus dem ersten ICMA-Award noch eine Chance beim aktuellen Wettbewerb?
In den meisten Fällen kann man das bejahen. Die Typografie, der Umgang mit Bildern, das Seitenlayout waren schon beim ersten Wettbewerb auf hohem Niveau.
Typografie: Es gibt zwar neue Schriften, die knüpfen aber an die bisherigen Traditionen an.
Fotografie: Die Auffassungen darüber, was ein gutes Foto ist haben sich nicht signifikant verändert.
Layout: Die Regeln zu Navigation, Weißraum und Hierarchie der Themen haben sich in der vergangenen Dekade nicht verändert.
Welche Neuerungen gab es in der Dekade?
Papier: Man kann es anhand der Beispiele im Web nicht sehen: Es wurde von glänzendem zu mattem Papier gewechselt und von mattem Papier inzwischen auch zu Naturpapier mit größerem Volumen. Die neue Haptik wirkt emotionaler, freundlicher. Publikationen wirken dadurch weniger distanziert.
Layout: Headlines und Bilder werden stärker miteinander verzahnt. Beim vierten ICMA-Award sieht man erstmals, dass Überschriften gesperrt werden und auf Bilder gelegt werden. Der Trend hält bis heute an.
Typografie Online: Die Typografie wurde feiner, individueller. Es lassen sich nun Corporate-Schriften in Websites einbetten. Das gehört heute zum Standard und war vor zehn Jahren neu.
Seitenlayout Online: Mit dem Aufkommen der Smartphones wurden die Websites adaptiv. Heute sind Firmen-Websites auf dem Smartphone genauso zu konsumieren wie am Bildschirm. Ca. 50 Prozent der Nutzung von Websites läuft über das Smartphone.
Gibt es keinen breiten Trend weg von Print hin zu Online und Social Media?
Allgemein: Man versucht Mitarbeiter und Kunden auf allen Kanälen zu erreichen. Daher gibt es nach wie vor gedruckte Publikationen. Insbesondere, wenn man die Unternehmens-Qualitäten herausstellen will und in die Tiefe gehende Informationen vermitteln will, setzt man nach wie vor auf Print. Allerdings werden in mehreren Sprachen herausgegebene B2B und B2C-Publikationen mehr und mehr ins Web verlagert. Damit kann man auch die enormen Kosten des weltweiten Versands reduzieren.
Employee-Medien: Hier gibt es zweifellos den Trend hin zu Intranet-Lösungen, bei denen man ohne gedrucktes Mitarbeiter-Medium auskommt. Es gibt insbesondere weniger Mitarbeiter-Zeitungen als vor zehn Jahren.
Image-Broschüren: Es werden nach wie vor viele Image-Broschüren beim Wettbewerb eingereicht. Print wirkt. Gedrucktes gilt als weniger flüchtig als das Web.
Print-Kataloge: Hochwertige Markenartikel wie Küchen, Möbel, Uhren sind nach wie vor als Print-Kataloge zu finden. Aber auch, wer besondere Aufmerksamkeit erzielen will, wird in Print größere Überraschung erzeugen können als im Web. Das Format, die Papierwahl, die Haptik – da übertrifft Print nach wie vor das Web.
Kontakt:
Norbert Küpper
International Editorial Design & Research Forum
Gutenbergstr. 4
40670 Meerbusch
Germany
Phone +49 2159 911615
Email nkuepper@icma-award.com
www.icma-award.com
Employee Media
Beim 1. ICMA-Award waren ungefähr 40 Prozent der Mitarbeiter-Medien im Zeitungs-, 50 Prozent im Zeitschriftenformat und nur 10 Prozent Online. Heute sind viele Mitarbeiter-Medien online und das Zeitungsformat ist stark rückläufig. Es gibt aber nach wie vor viele Mitarbeiter-Magazine in Print.
Die „BASF information“ erscheint auch heute noch im Zeitungsformat – Rheinisches Format – und wirkt dadurch besonders seriös und nachrichtlich. Hinsichtlich Bildschnitt, Bildformaten und visual Storytelling setzte diese Zeitung bei den ersten Wettbewerben Maßstäbe.
Sehr ungewöhnlich gemacht ist auch die Zeitung „ArcelorMittal“ aus Südafrika, denn sie setzt schon beim ersten Wettbewerb auf ein vollflächiges Bild auf der Titelseite. Der Innenteil ist komplett im Flattersatz gesetzt. Format: DIN A 3.
„Audi mobil“ erschien beim 2. ICMA im Tabloid-Format und begeisterte die Jury durch das aufgelockerte Layout. Durch Layout und Fotografie werden die Arbeitswelt und die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen besonders authentisch gezeigt. Agentur: C3.
Eine völlig andere Zielgruppe erreicht die Zeitschrift „Forum Deutsche Bank“. Besonders stark die Coverstory „Unter Druck“, bei der dargestellt wird, wie überall auf der Welt Menschen ihren Unmut über das Finanzsystem äußern.
„Now“ von Bayer ist sehr innovativ, denn die Zeitschrift erscheint im Format DIN A 5 und ist damit sehr handlich. Die Inhalte sind sehr stark aufgelockert. Es werden die unterschiedlichsten grafischen Stile benutzt. Ausgezeichnet beim 7., 8. und 9. Wettbewerb. Agentur: Territory.
„Walmart World“, USA, stellt unter dem Titel „We are Walmart“ einzelne Mitarbeiter vor. Dabei sind einige, die ihr 40-jähriges Betriebsjubiläum begehen. So sehr ins Zentrum stellt man einzelne Mitarbeiter nur selten.
„Y – Das Magazin der Bundeswehr“ ist stark auf eine junge Zielgruppe abgestimmt. Die visuelle Sprache ist sehr modern. Besonders beeindruckend die Ausgabe „Europa im Blutrausch“. Hier wird der Erste Weltkrieg in vielen Aspekten dargestellt, wobei Landkarten, Infografiken und visual Storytelling eingesetzt werden.
Custom Media B2B
Der „Can Courier“, der beim ersten ICMA-Award ausgezeichnet wurde, hat ein ruhiges Design mit viel Weißraum. Das wird schon auf der Titelseite klar, denn der untere Teil zeigt nur den Namen auf einer weißen Fläche. Die Innenseiten sind zweispaltig umbrochen, der Text steht im Flattersatz. Bei der hier gezeigten Coverstory sind die Aufnahmen von Oben ein besonderes Highlight. Die Fotografie auf dem Cover wird im Innern wieder aufgegriffen.
„Design in Acrylics“ von Evonik hat ein sehr interessantes Hochformat. Dadurch wird Spannung erzeugt. Das aufgeschlagene Heft ist quadratisch und es wird immer über den Bund umbrochen. Die Innenseiten haben einen hellgrauen Rahmen.
Das „DO Magazin“ ist DIN A 3 groß und hat oft Bilder, die die gesamte Doppelseite füllen. Text wird oft auf durchscheinende Flächen gestellt. Sehr variantenreiches Layout mit unverwechselbaren Covern. Agentur: brand.david Kommunikation.
„evoSwitch“ ist eine Website für ein Datacenter. Daher wirkt die Website auch sehr technisch. Durch scrollen setzt man eine animierte Infografik in Bewegung. Dabei ist interessant, dass der Nutzer die Geschwindigkeit festlegt. In kleinen Textblöcken stehen Details über die Firma. Agentur: Studio Piraat, Niederlande.
„Kotkamills“ ist das Customer Magazin einer Papierfabrik. Um die Welt des Papiers haptisch erfahrbar zu machen, wird sehr schweres Papier eingesetzt. Die Innenseite zeigt eine Baumscheibe. Dazu die Frage: „Zerstört das Waldernten die Natur?“ Man geht kritischen Fragen nicht aus dem Weg. Die hier verwendete Überschriftentype Helvetica sorgt in Kombination mit dem Weißraum für eine sehr moderne Anumutung. Agentur: A-lehdet Content Studio, Finnland.
„Think: Act“ von Roland Berger hat seit dem fünften Wettbewerb Auszeichnungen gewonnen. Beim zehnten Wettbewerb war das Thema „Breaking the Rules“. Das Cover war rot und auch im Innern wurden die Überschriften handgeschrieben. Sehr gute Visualisierung des Themas.
Custom Media B2C
Das „Amnesty Journal“ gewinnt regelmäßig Auszeichnungen beim ICMA-Award. Besonders spektakulär ist die Coverstory zum Thema Waffenkontrolle aus dem dritten Wettbewerb. Die Typografie der Überschrift wird durchschossen. Perfekte Visualisierung. Agentur: Schrenkwerk.
Der „Bulletin“ von Credit Suisse gewann beim dritten Wettbewerb mit einer Ausgabe zum Thema Eleganz. Zur Überschrift „Im Glanz der guten alten Zeit“ wird ein Foto mit Mode der zwanziger Jahre gestellt und die gezeichnete Silhouette eines Autos aus dieser Zeit.
Bereits bei den ersten Wettbewerben gewann das Magazin „Deutsche Seeschifffahrt“ vom Verband Deutscher Reeder Auszeichnungen. Die Foto-Reportage über eine Winterpassage durch den Nord-Ostsee-Kanal ist besonders spektakulär.
Das Magazin „ex“ der Hochschule Augsburg hat beim sechsten ICMA-Award mit einem Frauen-Special teilgenommen. Die Innenseiten sind mit Pastell- und Orangetönen gestaltet. Sehr großzügigs Layout.
Die in Finnland erscheindende Zeitschrift „FIM“ startet die Coverstory zum Thema Wasser spektakulär: Es wird nah herangezoomt und nur sehr wenig Text auf die Doppelseite gestellt. Agentur: A-lehdet Content Studio, Finnland. Agentur: A-lehdet Content Studio, Finnland.
„Garagengefühl“ erscheint im Format DIN A 3. Jede Doppelseite ist eine eigene gestalterische Welt. Sehr gelungen ist die beispielsweise die Seite, bei der unverwechselbare Pkw der vergangenen Jahrzehnte gezeigt werden. Sehr gute Kombination von Illustration und Typografie. Agentur: Change Kommunikation.
Die Website „Electronic Beats“ der Telekom ist laut Wikipedia „ein Marketingprogramm der Deutschen Telekom, das sich hauptsächlich auf Musik, insbesondere Elektronische Tanzmusik spezialisiert hat, jedoch auch Lifestyle-, Kunst- und Modethemen aufgreift. Link zur Website. Agentur: C3.
Image Brochures
Man könnte annehmen, dass Image-Broschüren im Internet-Zeitalter durch Auftritte im Web abgelöst werden. Diese Annahme ist jedoch falsch. Gerade Werbeagenturen präsentieren ihre besten Arbeiten oder ihre Firmenphilosophie in Image-Broschüren. Goethes Satz: „Was man schwarz auf weiß besitzt, kann man getrost nach Hause tragen“ gilt offensichtlich weiterhin.
„Attacke Love“ ist eine Image-Broschüre der in Ulm ansässigen Werbeagentur Attacke. Die Typografie und das Schwarzweiß wirken dramatisch. Es wird eine Vielfalt an Projekten vorgestellt. Dabei zeigt die Agentur auch, dass gut formulierte Überschriften zu ihrem Mettier gehören. Agentur: Attacke Werbeagentur GmbH.
Der „Werkstattbrief“ gibt Einblicke in den Agentur-Alltag. Überschriften lauten zum Beispiel: „Zielgruppe? Ach Gott: alle!“ oder „Wir haben gar kein Thema“. Die Gestaltung macht klar, dass man locker und entspannt an scheinbar abstrakte Themen herangeht. Agentur: Profilwerkstatt.
„Inschrijven“ ist eine kleine Broschüre der Koning Willem 1 Stichting. Es ist die Ausschreibung zu einem Wettbewerb. Der Umgang mit Überschriften ist besonders auffallend: die Großbuchstaben werden auf einer ganzen Seite symmetrisch verteilt. Agentur: Studio Piraat, Niederlande.
„Schengen“ lautet der Titel von Broschüren für die Stadt Schengen in Luxemburg. In atmosphärisch sehr gut ausgewählen Fotos wird die Stadt liebevoll dargestellt. Agentur: Claudia Eustergerling Sárl, Luxemburg.
„Essen ist fertig“ entstand zum 50-jährigen Jubiläum der Firma Geydan-Gnamm. Die stark gerasterten Fotos zeigen die Atmosphäre der Gründungsphase in den sechziger Jahren. Agentur: Attacke Werbeagentur GmbH.
Print Catalogues
Natürlich gibt es viele Online-Kataloge, bei denen man die Produkte ansehen, auswählen und bestellen kann. Aber gerade bei Markenartikeln mit hoher Qualität gibt es nach wie vor Print-Kataloge. Man kann sich die Ware in Ruhe ansehen, vergleichen und auswählen.
„Die Fingerfood-Manufaktur“ der Metzgerei und Cateringfirma Geydan-Gnamm changiert zwischen Image-Broschüre und Katalog.Ma nerfährt viel über die Philosophie des Unternehmens und wird im Verlauf der Broschüre allmählich zu den Produkten geführt. Während bei normalen Katalogen die Bestellnummern völlig unwichtig sind, werden sie hier besonders hervorgehoben. Die serifenbetonte Schrift steht hier auf jeden Fall für „herzhaft“! Agentur: Attacke Werbeagentur GmbH.
„ipartment“ ist ein Katalog für ein Apartmenthaus in Frankfurt. Auf Cover und Innenseiten wird mit handgeschriebenen Überschriften gearbeitet. Dadurch wird Individualität und persönliche Nähe signalisiert. In dem Katalog werden neben Image-Seiten auch die Apartments mit Grundrissen und Preisangaben gezeigt. Passender Katalog für hochpreisige Angebote. Agentur: rincón2 Medien.
In dem „Livre de la collection Patek Philippe“ werden Uhren der Schweizer Uhrenmanufaktur Patek Philippe gezeigt. Die Jury war besonders begeistert von den Fotografien der Uhren und den Detailangaben, die typografisch und layouterisch sehr gut gehandhabt wurden. Agentur: Atelier Micheal Schnegg.
„See what‘s next“ ist ein Küchenmagazin der Firma „next125“. Die Image-Broschüren und Kataloge gewinnen regelmäßig beim ICMA-Award. Beim 9. ICMA wurde eine rote Ausgabe im Format DIN A3 ausgezeichnet. In diesen Kataolog ist eine kleinere Broschüre mit dem Titel „next news“ eingefügt. Sie hat ein schmales Hochformat, bei dem sich aufgeschlagen ein Quadrat ergibt. Agentur: Hörger & Partner.
„Opel+“ ist ein Zubehör-Katalog der Firma Opel. Zubehör steht vermutlich ganz am Ende einer Produktionskette im Autobau und auch beim Verkauf geht es zunächst mal darum, das Fahrzeug an sich zu verkaufen. Sehr gut, dass Opel auch beim Zubehör dran bleibt und einen besonders leichten, entspannten und freizeitorientierten Katalog für den Endkunden gemacht hat. Agentur: Hoffmann und Campe X.
„Raum. Freunde.“ ist der Katalog des Möbelherstellers Contur. Auf einigen Seiten werden die Produkte wie in einer Image-Broschüre gezeigt. Es gibt aber auch Katalogseiten mit Preisangaben, bei denen Detailinformationen in einer handschriftlich beeinflussten Typografie platziert werden. Agentur: Hörger & Partner.
Die „Jahresbroschüre“ der Semperoper Dresden soll das hohe künstlerische Niveau der Oper widerspiegeln. Gleichzeitig wird hier aber auch große Modernität und Innovation gezeigt. Das geschieht durch die Bildsprache und die Typografie. Agentur: Inhouse.
Annual Reports
Annual Reports dienen dazu, das Image des Unternehmens zu prägen und zu lenken. Während der Zahlenteil übersichtlich und sachlich ist, kann im Imageteil die ganze gestalterische Bandbreite genutzt werden: Fotografie, Illustration, Farbe. In Print spielt Format, Papierwahl und Druckveredelung eine große Rolle. Im Online-Bereich kann man auch animierte Infografiken und Bewegtbild einsetzen.
Beim „BvG Geschäftsbericht 2016“ wird das Muster der Polsterung in Straßenbahnen und Bussen in der Gestaltung aufgegriffen. Unter dem Titel „Das Jahr haben wir gerockt“ werden Nutzerzahlen in Social-Media aber auch Fahrgastzahlen und die Anzahl der Busse, U-Bahnen, Trams und Fähren vorgestellt. Agentur: Die Botschaft Communication GmbH.
Die „Deutsche Euroshop“ betreibt Einkaufszentren in verschiedenen Städten. Motto des Geschäftberichts war: „Das Leben ist nicht nur online.“ Der Bericht wird durch bunte 3-D-Illustrationen geprägt. Die Einkaufswelt wird spielerisch dargestellt.
„60/2017“ ist das Jahrbuch der Gebrüder Weiss, ein Transport- und Logistik-Unternehmen. Spannend ist eine Doppelseite, bei der Illustrationen und Fakten zum Unternehmen kombiniert werden. Das Orange zieht sich durch die gesamte Publikation. Agentur: Groothuis. Gesellschaft der Ideen und Passionen.
Der „Bericht 2014“ der Handelskammer Hamburg zeigt, wie zeitlos Publikationen im vergangenen Jahrzehnt waren. Obwohl der Bericht nun schon einige Jahre alt ist, könnte er problemlos neu aufgelegt werden. Er ist gestalterisch keineswegs überholt. Sehr gut gemachte Architektur-Aufnahmen prägen diesen Bericht. Agentur: das AMT.
Der Bericht „Link. Kulturstiftung des Kantons Thurgau“ ist avantgardistisch gestaltet, denn die Seiten werden nicht geheftet sondern nur mit einem dünnen schwarzen Plastikband zusammengehalten. Der Text wird in Blöcken mit unterschiedlicher Spaltenbreite arrangiert. Agentur: Susanne Entress und Urs Stuber.
Der „Jahresbericht der Kölner Freiwilligen Agentur e.V.“ gewinnt nahezu jedes Jahr eine Auszeichnung beim ICMA-Award. Das Beispiel aus dem 9. Wettbewerb zeigt, wie farbig unterlegte Seiten zur Gliederung des Heftes benutzt werden, das übrigens ca. DIN A 5 groß ist. Fakten zur Freiwilligen Agentur werden nicht in einem geschlossenen Text sondern übersichtlich in Form von Frage und Antwort präsentiert. Marginalspalten dienen dazu, Details zu erläutern. Agentur: muehlhausmoers corporate communications gmbh.
„Unendlich neugierig“ ist der Titel des Geschäftsberichts der Firma Merck. Er zeigt im Imageteil amorphe Formen und ungewöhnliche Farben. Auch die Typografie der Überschriften ist amorph. Es entsteht ein völlig neuartiges Erscheinungsbild, das die Firma von allen anderen Unternehmen abhebt. Der Geschäftsbericht ist dabei in das Gesamt-Erscheinungsbild eingebettet. Agentur: 3st kommunikation GmbH.
„PUMA 9.58 seconds“ ist der Online-Geshäftsbericht der Firma Puma. Er wurde weltweit ausgezeichnet, so auch beim ICMA-Award. Auf der Website der Firma Puma heißt es: „Der Film ‘9.58 Seconds’ ist das zentrale Element, über den die Inhalte des aktuellen Geschäftsberichts visuell gelegt wurden. Der Film besteht aus 240 Einzelbildern, in die die 250 Seiten des Geschäftsberichts eingebettet sind. Der Nutzer kann interaktiv vor und zurück navigieren, stoppen und lesen, während Usain Bolt seinem Sieg und Weltrekord entgegenläuft. Absprungmarken ermöglichen es, aus dem Film heraus direkt zu den entsprechenden Themen auf der Microseite zu gelangen.“ Agentur: Publicis Pixelpark GmbH.
Der „WIRO Wohnfühlbericht“ ist der Jahresbericht einer Wohnungsgesellschaft in Rostock. Er ist im Imageteil hochformatig angelegt. Man klappt die Seiten nach oben und es entstehen extrem schmale Hochformate, die in verschiedenen Pastelltönen unterlegt sind. Es werden wichtige Ereignisse im Jahresverlauf vorgestellt. Beispiel: 600 Mitarbeiter hat das Unternehmen. Agentur: Polarwerk GmbH.
Concept · Innovation
In dieser Kategorie geht es um inhaltliche oder gestalterische Konzepte und Innovationen. Hier ein paar Beispiele:
Die „Coopzeitung“ startet unter dem Titel „Hesch gwüsst?“ – Hättest Dus gewußt?” – eine Serie, in der Leser Fragen stellen, die von der Redaktion beantwortet werden. Beispiele: „Warum können Fische so gut schwimmen?“ oder „Warum kristallisiert Honig?“
„Folio“, das Mitarbeitermagazin von Evonik, stellt in einem Dossier über Europa Daten und Fakten zum Thema zusammen. Beispiele: „9 Jahre länger leben Menschen in der Europäischen Union als weltweit.“ 3,4 Millionen Rumänen leben im EU-Ausland, genauso wie 900 000 Deutsche.“ „2,4 Fremdsprachen lernen die Luxemburger im Schnitt in ihrer Schullaufbahn. Das ist in der Eu Spitze.“ Agentur: KNSKB+
„361˚“, das Mitarbeiter-Magazin der NordLB macht eine 11-seitige Coverstory zum Thema Brexit: „Wie unsere Kollegen in London den Brexit erleben“.
Das „Revolverblatt“ vom Piper-Verlag wurde bereits beim 2. ICMA-Award ausgezeichnet. „Journal für Liebhaber von Kriminalromanen“ heißt es im Untertitel. Inzwischen hat sich der Trend verstärkt: Es gibt immer mehr Krimis. Unter anderem trenden Regional-Krimis, beispielsweise aus der Eifel oder Ostfriesland. Unter der Rubrik „True Crime“ gibt inzwischen es Zeitschriften, Podcasts und Fernsehserien. Dort werden wirkliche Kriminalfälle aus der Vergangenheit aufbereitet. Das „Revolverblatt“ war zweifellos seiner Zeit voraus. Agentur: Medienfabrik Gütersloh.
Der „Robert Bosch Manga“ stellt die Geschichte des Unternehmens in Form eines Manga vor. Das Heft ist in japanischer Sprache produziert worden.
„Schunck“ ist ein Magazin für ein Museum für moderne und zeitgenössische Kunst in Heerlen, Niederlande. Dazu gehört auch ein Architekturinstitut, eine Bibliothek sowie eine Musik- und Tanzschule. Das Magazin zeigt die explosive Kraft der Kreativität, die in einer solchen Institution ausgelebt wird. Das Schunck Magazin wurde bereits beim 1. ICMA-Award ausgezeichnet.
„Y – Das Magazin der Bundeswehr“ hat ein Special gemacht: Liebe, Lust und Partnerschaft sind die Themen. Ein Magazin voller innovativer Ideen und Konzepte, ideal für die Zielgruppe des Magazins: junge Soldatinnen und Soldaten. Agentur: C3.
Cover and Coverstory
Die meisten Custom-Media-Magazine haben sie: Cover und Coverstory. Ideal ist, wenn das Motiv der Titelseite im Innern aufgegriffen wird. Die Coverstory gibt jedem Custom-Media ihren unverwechselbaren Stil. Darum lohnt es sich natürlich, dafür eine eigene Kategorie einzurichten.
„Deutsche Seeschifffahrt“ ist die Zeitschrift des Verbands Deutscher Reeder. Die Doppelseite zum Start der Foto-Reportage zeigt ein Schiffsmodell-Lager. Die Besonderheit: Die Reportage ist mit Zahlen von eins bis fünf gekennzeichnet. Auf jeder Seite wird erklärt, welcher Teil der Reportage auf der betreffenden Seite folgt. Agentur: printprojekt Peter Lindemann & Hanns-Stefan Grosch GbR.
„Flydoscope“ ist das Magazin der Luxair – Luxembourg Airlines. Die Titelseiten sind immer illustriert. Es wird jeweils ein anderes Reiseziel vorgestellt. Bei diesem Beispiel ist es Turin. Die Illustration wird innen wiederholt und danach folgen Tipps zu Restaurants, Nightlife usw. Agentur: Maison Moderne, Luxembourg.
Das Das „Four Seasons Magazine“ aus den USA zeigt als Startseite der Coverstory ein Detail eines Formel-Eins-Rennens. Sehr gelungene Kombination von Foto und Überschrift. Wundervoller Bildschnitt.
Die „Metallzeitung“ zeigt, wie man eine Coverstory auch ohne Foto gestalten kann. Bereits im Jahr 2013 ging es um die unterschiedliche Bezahlung von Männern und Frauen. „Frauen verdienen 22 Prozent weniger als Männer“ heißt es im Vorspann.
Das Magazin „Mittelpunkt“ der Bayern LB widmet sich in dieser Ausgabe dem Thema Zölle. Die Anmutung ist sachlich, nüchtern. Die Startseite der Coverstory hat sehr viel Weißraum. Agentur: Territory Content to Results GmbH.
„One“, das Magazin von Lufthansa Cargo, widmet die Coverstory dem Mythos „Team“. Es werden verschiedene Lufthansa-Teams vorgestellt und unter anderem mit Fußball-Teams verglichen. Agentur: Axel Springer Corporate Solutions.
„Sportslife“ ist das Magazin der Firma Intersports. Thema dieser Ausgabe ist die Frage: War früher alles besser?“ Zur Visualisierung werden Szenen der fünfziger Jahre nachgestellt. Das gelingt durch die verwendeten Accessoires und die Farben, die an alte Postkarten erinnern. Agentur: diva-e-kom GmbH.
Das „Wempe Magazin“ widmet die Coverstory der Schmuck-Marke „By Kim“. Besonders spektakulär sind die Fotos, die den Schmuck in Szene setzen. Typografie und Schriftwahl sind passend zu den Aufnahmen gewählt.
Typography · Layout
Neben der Fotografie haben Typografie und Layout den größten Einfluss auf die Gestaltung von Magazinen. Hier ein paar Beispiele, die Trends des vergangenen Jahrzehnts zeigen.
Das „BMW Magazin“ zeigt bereits beim 4. ICMA-Award, dass man Überschriften sperren und auf ein Foto legen kann. Diese Arbeitsweise ist heute noch öfter zu sehen. Der weiße Rand um die Seite gehört auch zum Trend dieser Zeit. Agentur: Hoffmann & Campe Corporate Communication.
Die Zeitschrift „Charlie Victor“ von Cargolux Luxembourg zeigt, wie positiv die starke Untergliederung der Publikation durch das Einfügen von leeren roten Seiten wirkt. Die Fotos auf den Doppelseiten sind sehr gut layoutet, denn manche laufen seitlich oder oben aus der Seite heraus. Agentur: Maison Moderne, Luxembourg.
„Green City Life“ ist das Magazin des Vereins „Green City“ in München. Die Überschrift wird bei diesem Beispiel oben, mittig und unten auf der Seite verteilt. Der Grundtext ist teilweise verschoben. Die Seitenzahl ist auffällig groß und wird als Gestaltungselement eingesetzt. Agentur: SZ Scala GmbH.
„mPaper“ visualsiert mit der Überschriften-Gestaltung das Thema des Artikels: Roboter. Der Umgang mit Schrift wird experimenteller. Agentur: muehlhausmoers corporate communications.
„Wir schaffen Wissen“ ist der Jahresbericht des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft. Typografisch besonders detailliert sind die Seiten mit den kleinen Infografiken, denn hier muss ein durchgehendes Erscheinungsbild erreicht werden. Agentur: SeitenPlan.
Photography
Zweifellos spielt die Fotografie bei Custom-Medien eine Hauptrolle. Fotografien werden zuerst wahrgenommen und sie bleiben lange im Gedächtnis. Sie prägen das Gesamtbild einer Publikation, sei es in Print oder Online. Daher ist es nur logisch, dass wir beim ICMA-Award eine eigene Kategorie für Fotografien haben.
Das „BMW Magazin“ Zeigt die kühle und klinisch reine Atmosphäre an einem modernen Fließband. Ein typisches Beispiel für das Genre Industrie-Fotografie. Agentur: Hoffmann und Campe X.
Das „CI Magazin“ schreibt: „Rossana Orlandi mit der markanten weißen Brille ist immer auf der Suche nach neuen Designtalenten.“ Das Foto stammt von Giovanni Gastel. Der Farbontrast, die Gesamtkompostition: so sehen herausragende Portraitaufnahmen aus. Agentur: Hoffmann und Campe X.
„go see · The fair Stylepaper“ stellt Schuhe in Landschaften und schafft so eine neue Realität. Agentur: Territory.
Das „Roosters Fanmagazin“ besticht durch mystische Fotografien, die auf Hell-Dunkel-Kontrasten beruhen. Die Iserlohn Roosters sind ein Eishockey-Club. Agentur: Tölle-Studios.
Mit dem Magazin „Running“ wurde ein Marathonlauf in Luxemburg dokumentiert. Die Fotos sind ganzseitig und unkommentiert. Zur Gliederung des Magazins werden farbige Doppelseiten eingefügt, die den abgebildeten Teil der Route zeigen. Agentur: Maison Moderne, Luxembourg.
Das „Trennt Magazin“ der Berliner Stadtreinigungsbetriebe setzt bei Foto-Reportagen Standards für die Custom-Media-Branche. Es geht dabei immer um die Themen Abfallvermeidung, Mülltrennung, Vergänglichkeit, Wiederaufbereitung. Auf 16 Seiten wird zum Beispiel der „Marché aux Puces de Sint-Ouen“, ein riesiger Flohmarkt in Paris, dokumentiert. Es werden Arbeiten des Fotografen Andrew Kovalev gezeigt. Agentur: Peperoni Werbe und PR-Agentur.
Unter dem Titel „Es ist angerichtet“ präsentiert ebenfalls das „Trennt Magazin“ Fotografien von Klaus Pichler. Im Vorspann heißt es: „Himbeeren in Kristallschalen, Käse auf Silbergabel, Vanillegeschmack in einer Keramikmuschel – und über allem hänge der Schleier der Verwesung.“ Agentur: Peperoni Werbe und PR-Agentur.
Das „Trennt Magazin“ hat Arbeiten der Fotografin Suzanne Jongmans veröffentlicht. Im Vorspann zu der Fotoserie heißt es: „Die Künstlerin recycelt mit Schaumstofffolie und Plastikhüllen die Pracht der Bilder alter hölländischer Meister. Dadurch bekommt das Überflüssige etwas Ewiges.“ Agentur: Peperoni Werbe und PR-Agentur.